Zur näheren Untersuchung der Effizienz der Spurerkennung sollte man das reine
Erkennen einer Spur von der korrekten Zuordnung zu einer Teilchensorte
trennen. Richtiges Erkennen einer Spur heißt, daß die
Spurparameter (Spurradius, Emissionswinkel zur Strahlachse
und Emissionswinkel in der Ebene senkrecht zur Strahlachse
)
innerhalb gewisser Grenzen richtig rekonstruiert wurden.
Erst im nächsten Schritt findet die Zuordnung von Teilchenspezies zu
den Spuren
anhand ihres Radius, Emissionswinkels
und ihres Energieverlustes
über die Parametrisierung mit Bethe-Bloch-Kurven statt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anzahl der künstlich produzierten Spuren. Hierunter fallen:
Die Zuordnung der Spuren erfolgt über eine gleichzeitige Minimierung
der Differenzen in allen drei Spurparametern. Dabei hat sich gezeigt, daß
ein relativ grober Schnitt bei
,
und für den rekonstruierten Radius eine
50%-Genauigkeit ausreicht, um auch bei hohen
Multiplizitäten (
120)
die korrekte Zuordnung zu gewährleisten.
Zum besseren Vergleich mit den experimentellen Daten werden die simulierten
Ereignisse
in die in Abbildung 4.2 gezeigten Multiplizitätsklassen PM3 (peripher)
und PM5 (zentral) eingeteilt, die sich aus der Teilchenmultiplizität in
der äußeren Plastikwand ergeben.
Abbildung:
Tracking-Effizienz für PM3:
Oben ist der prozentuale Anteil der durch die
Tracking-Programme
gefundenen Teilchenspuren in Abhängigkeit
der Eingabemultiplizität gezeigt.
Die zweite Reihe zeigt den
prozentualen Anteil der durch die
Teilchenidentifikation korrekt identifizierten Teilchen.
Die dritte Reihe zeigt den Anteil der Kontamination durch künstlich
produzierte Spuren oder Fehlidentifikationen an der vom Tracking-Programm
extrahierten Multiplizität dieser Teilchenspezies.
Die vierte Reihe zeigt einen Vergleich der vom Tracking-Programm
extrahierten totalen Multiplizität (korrekt identifizierte Spuren
+ Kontamination) mit der Eingabemultiplizität der jeweiligen Teilchensorte.
Abbildung:
Tracking-Effizienz für PM5:
Wie zu erwarten nimmt im Vergleich zu Abbildung 3.4
allgemein die Zahl der gefundenen Spuren ab und die Zahl der
Fehlidentifikationen zu.
Am robustesten zeigt sich das Conformal Mapping, das für Pionen jetzt
deutlich über den anderen Tracking-Programmen liegt.
In Abbildung 3.3 und 3.4 sind die
globalen Effizienzen
der Tracking-Programme nach Teilchensorte getrennt
gezeigt.
Die oberste Reihe zeigt den prozentualen Anteil
der richtig rekonstruierten Spuren und sagt damit etwas über das
Potential eines Tracking-Programms aus.
Die relativ geraden Spuren der Baryonen
lassen sich danach schon mit einfachen Ansätzen aufspüren. Alle
Trackingprogramme finden selbst bei hohen Multiplizitäten
mindestens 60% der eingegebenen Baryonenspuren. Ganz anders
sieht das Bild für die Pionen
aus. Hier sind deutliche Effizienzunterschiede zu sehen, die im Gegensatz
zu den Effizienzen für Baryonen stärker multiplizitätsabhängig sind.
Das Lokale
Tracking I ist schon vom Ansatz her für gerade Spuren konzipiert und findet
daher nur etwa 20% der normalerweise stärker gekrümmten Pionenspuren.
Die Pionenspuren, die dieses Programm verliert, werden von den
speziell für gekrümmte Spuren optimierten
Lokalen TrackingII bzw. Conformal Mapping gefunden.
Obwohl für die Tracking-Programme prinzipiell kein Unterschied
zwischen positiv und negativ geladenen Pionen besteht, werden im
Durchschnitt weniger positive Pionenspuren gefunden. Dies kann daher
nur mit der in Kapitel 2.4 beschriebenen radialen Drehung der Sektoren
um 8 zusammenhängen. Dadurch kreuzen die negativen Pionen häufiger
eine Sektorgrenze. Lediglich die Hough-Transformation fällt aus dieser
Systematik heraus. Sie findet ähnlich viele positive Pionen wie das
Lokale TrackingII, hat aber offensichtlich Schwierigkeiten bei den
negativen Pionen.
Die zweite Reihe zeigt den Anteil der
Spuren, die der richtigen Teilchensorte zugeordnet wurden.
Hier läßt sich der Einfluß der in Kapitel 2.4 beschriebenen
Teilchenidentifikation abschätzen.
Die negativen Pionen sind aufgrund der Krümmung ihrer Spur leicht zu
identifizieren und es gehen nur sehr wenige bei diesem Schritt verloren.
Bei den positiven Pionen gehen bei diesem Schritt zwischen 5% und 10%
verloren. Der von den experimentellen Daten übernommene
Schnitt im Impuls bei 650MeV/c, oberhalb dessen sie sich
nicht mehr von den Protonen trennen lassen, spielt hier die
Hauptrolle.
Das Problem, daß sich die Teilchenäste überlagern, setzt
sich bei den Baryonen
fort. Die Verluste betragen hier für die Protonen wiederum zwischen
5% und 10%. Stärker sind die Verluste für Deuteronen und Tritonen.
Das ist aber auch ein Effekt der sehr geringen Zählrate dieser Teilchen.
Für die Tritonen zum Beispiel bedeutet dies einen Verlust von
durchschnittlich einem Teilchen.
Die dritte Reihe zeigt den Anteil von künstlich produzierten Spuren an der
vom Tracking-Programm angegebenen totalen Multiplizität
dieser Teilchenspezies.
Auch falsch identifizierte Teilchen fallen in diese Kategorie.
Deshalb besteht ein
Teil der Kontaminationen bei Deuteronen und auch Tritonen
aus hochenergetischen Protonen, die durch die Teilchenidentifikation
falsch zugeordnet wurden. Während der Anteil der Fehlidentifikationen für
Protonen und Deuteronen auch bei hohen Multiplizitäten um 10% beträgt, liegt
er bei den Tritonen zwischen 20% und 40%. Dieser Anteil fällt mit steigender
Anzahl der Eingabe-Tritonen ab und deutet daher auf eine
multiplizitätsunabhängige konstante Zahl von Fehlidentifikationen
hin.
Dagegen ist die Trennung der Teilchenäste zwischen positiven Pionen und Protonen wesentlich besser und eine Kontamination der positiven Pionen durch fehlidentifizierte Protonen ausgeschlossen. Durch den Schnitt im Impuls ist nur ein als Proton identifiziertes Pion möglich. Diese bei den Pionen aufgeführten Fehlidentifikationen stellen daher eine echte Kontamination durch vom Tracking-Programm produzierte Spuren dar. Sieht man vom Lokalen TrackingI wegen der geringen Pionenausbeute ab, muß man bei den geladenen Pionen mit etwa 20% Fehlidentifikationen rechnen. Die Hough-Transformation fällt mit 30%-40% für die positiven Pionen allerdings aus dem Rahmen.
Die vierte Reihe zeigt die mit dem Tracking-Programm extrahierte Multiplizität der Teilchen, wie man sie experimentell erwarten würde (korrekt identifizierte Spuren + Fehlidentifikationen) Die Multiplizität der negativen Pionen wird vom Lokalen TrackingII und vom Conformal Mapping weitgehend richtig reproduziert; d.h. die Anzahl Fehlidentifikationen gleicht die Zahl der nicht gefundenen Spuren ungefähr aus. Die Multiplizität der positiven Pionen muß dagegen nach oben korrigiert werden. Die Multiplizität der Baryonen wird mit zunehmender Zahl der Teilchenspuren leicht unterschätzt. Lokales TrackingII, Hough-Transformation und Conformal Mapping unterscheiden sich hier nicht.
Abbildung 3.5:
Rekonstruktion der -Koordinate:
Die durchgezogene Linie zeigt den Anteil der richtig rekonstruierten
Spuren, die gestrichelte den Anteil an Fehlidentifikationen.
Die Sektorstruktur der CDC ist
deutlich zu erkennen. Untersuchungen haben aber gezeigt, daß diese Struktur
weniger durch Spurverluste, als vielmehr durch systematisch falsch
rekonstruierte
Emissionswinkel
und damit eine Umverteilung der Spuren, produziert wird.
Aber die Betrachtung der Fehlidentifikationen zeigt auch eine Häufung
an den Sektorgrenzen.
Abbildung 3.6:
Rekonstruktion des Spurradius:
Die durchgezogene Linie zeigt den Anteil
der korrekt zugeordneten Spuren an der Eingabeverteilung.
Die gestrichelte Linie zeigt den Anteil der Fehlidentifikationen.
Bei einem Magnetfeld von 0.6Tesla entspricht 1m Radius einem
Transversalimpuls von ca. 180MeV/c.
Abbildung 3.7:
Rekonstruktion der -Koordinate:
Die durchgezogene Linie zeigt den Anteil
der korrekt zugeordneten Spuren, die gestrichelte Linie zeigt den Anteil
der Fehlidentifikationen.
Der Einbruch bei 90
stammt vom Targeteinfluß, der sich nicht
vollständig aus den Eingabeverteilungen korrigieren läßt.
Der Peak bei 60
für die Fehlidentifikationen läßt sich
auf die Eigenschaften des Flash-ADC Systems in Kombination mit
der Online-Reduktion der Driftkammerdaten zurückführen. Spuren mit
vielen Hits,
deren Energieverlust außerhalb des dynamischen Bereichs der Flash-ADCs
lag, werden systematisch mit einem Emissionswinkel
von
=60
rekonstruiert.
Wichtiger als der Einfluß der Tracking-Programme auf die globale
Multiplizität sind für die Untersuchungen in dieser Arbeit die
Verzerrungen der -,
- und Radiusverteilungen der
Teilchen und ihre
Auswirkungen auf die physikalischen Observablen.
In Abbildung 3.5 ist die azimutale Verteilung von Pionen und
Baryonen aus den eingesetzten Tracking-Programmen gezeigt. Die durchgezogenen
Linien stellen den Anteil der gefundenen Spuren dar, die gestrichelten Linien
geben die Kontamination durch Fehlidentifikationen (künstlich produzierte
Spuren oder durch die Teilchenidentifikation falsch zugeordnet) wieder.
Auffällig ist, daß sich die Sektorstruktur der CDC in den meisten
Verteilungen wiederfindet. Die Strukturen sind zudem deutlicher bei steigender
Teilchenmasse und hängen daher wohl mit der geringeren Spurkrümmung
zusammen.
Nähere Untersuchungen haben aber gezeigt, daß dieser Effekt nicht so sehr
auf nicht gefundene Spuren zurückzuführen ist, sondern daß der
Emissionswinkel
für Spuren in der unmittelbaren Nähe von Sektorgrenzen
systematisch um bis zu 1.5
falsch rekonstruiert wird. Es handelt sich
hier daher eher um eine Umverteilung der Spuren als um Spurverluste.
Daß die Sektorgrenzen trotzdem Probleme bereiten, zeigen die Strukturen für
die künstlich produzierten Spuren. Sie sind antikorreliert zu den Strukturen
der gefundenen Spuren und deuten so eine ''Spurerzeugung'' an
den Sektorgrenzen an.
Die Kontamination bei den Tritonen ist von der
gleichen Größe, wie die Anzahl der gefundenen Spuren selbst. Die im
folgenden gezeigten Radius- und
-Verteilungen relativieren
dies und es können Kriterien gefunden werden, diesen Untergrund
zu reduzieren. Abgesehen vom Einfluß der Sektorgrenzen sind die azimutalen
Verteilungen isotrop im Laborsystem.
In Abbildung 3.6 sind die Radiusverteilungen dargestellt.
Die hier gezeigten Verzerrungen haben einen direkten Einfluß auf
die Rekonstruktion der Transversalimpulse. Zusammen mit den
danach gezeigten -Verteilungen läßt sich der Einfluß
der Tracking-Programme auf
die Energie- und Impulsspektren ablesen.
Sie zeigen
die schon angesprochene Problematik bei Spuren mit kleinen Radien.
Während die Zahl der gefundenen Spuren stark abfällt, nimmt die Zahl
der künstlich produzierten sprunghaft zu. Es stellt sich daher die
Frage, ob das jeweilige Tracking-Programm diese Spuren produziert,
oder ob die Spur zwar gefunden wird, aber der Trackfit nicht in der Lage ist,
die erforderliche 50%-Genauigkeit im Spurradius zu liefern. Diese Spuren
stammen von Teilchen mit sehr niedriger Energie, die in der Kammer
zudem noch stark abgebremst werden. Dadurch ändert sich der Spurradius
kontinuierlich in der Kammer. Eine Extraktion des ''korrekten'' Radius
ist daher äußerst schwierig
.
Für die Pionen wurde aus diesem Grund bei der späteren Analyse der
experimentellen Daten im allgemeinen der
Bereich unterhalb eines Transversalimpulses von 100MeV/c ausgeschlossen.
Zu größeren Radien hin erreichen sowohl die Verteilungen der gefundenen
Spuren als auch die der Fehlidentifikationen ein Plateau. Für das
Lokale TrackingI,II und für die Hough-Transformation fällt bei
großen Radien (>7.5m) der Anteil der gefundenen Spuren ab bei einem
gleichzeitigen Anstieg der künstlich produzierten Spuren. Dies ist nur
mit den bei diesen Programmen verwendeten Trackfitroutinen aus [Bes93]
zu erklären, da das Finden dieser wenig gekrümmten Spuren kein Problem
darstellt. Große Radien scheinen systematisch falsch gefitted
zu werden. Dies hat direkte Auswirkungen auf den hochenergetischen Teil
der Energie- und Impulsspektren, die daraufhin kritisch untersucht
werden müssen. Das Conformal Mapping und die in diesem Programm verwendeten
Fitroutinen geben dagegen auch große Radien
innerhalb einer Genauigkeit von 50% korrekt wieder.
Abbildung:
Rekonstruktion der Rapiditätsverteilungen:
Gezeigt ist der prozentuale Anteil im jeweiligen
Rapiditäts-Transversalimpulsbereich für Ereignisse mit einer Multiplizität
PM3. Angestrebt wird eine möglichst isotrope Verteilung. Bereiche
mit mehr als 100% bedeuten, daß hier überproportional viele
künstliche Spuren produziert wurden.
Abbildung 3.9:
Rekonstruktion der azimutalen Verteilungen von Pionen
relativ zur Reaktionsebene:
Bis auf das Conformal Mapping zeigen alle Tracking-Programme
schon bei mittleren Spurmultiplizitäten bei PM3 systematische
Verzerrungen in Zonen mit der höchsten Spurdichte bei 180 .
In zentralen Stößen ist dieser Einbruch überall zu sehen.
Dieses Problem ist in stärkerer Form in den Daten zu sehen. Die daraufhin
eingeführte Korrektur ist in Kapitel 4.4.2 erklärt.
In Abbildung 3.7 sind die entsprechenden -Verteilungen
gezeigt. Die dominante Struktur ist ein Einbruch im Anteil der
gefunden Spuren bei 90
. Dies ist auf die Simulation des Targets
zurückzuführen. Zwar wurde das Target geometrisch bei der Filterung
der Eingabeverteilungen berücksichtigt, aber da die Simulation auch
Interaktionen im Target
beinhalten, durch die Teilchen gestreut oder absorbiert werden
können, ist eine vollständige Filterung nicht möglich. Auch der leichte
Anstieg der Fehlidentifikationen ist darauf zurückzuführen.
Außerdem findet
sich bei den künstlich produzierten Spuren bei den Baryonen ein großer Peak
bei etwa 60 , der aber einen mehr technischen Grund hat:
Dieser Peak wird durch niederenergetische Teilchen
produziert. Der Energieverlust dieser Teilchen in der Kammer
und damit die produzierten Pulse sind zu groß, um noch durch
das simulierte FADC-System mit 8Bit digitalisiert werden zu
können (''Overflows'').
Der damals verwendete Frontendalgorithmus zur Online-Datenreduktion
versucht trotzdem, das Integral dieser Pulse zu berechnen und erhält
so an beiden Drahtenden etwa denselben Wert. Die Berechnung der z-Koordinate
erfolgt über die Ladungsteilung, was bei gleichgroßen Pulsen heißt,
daß der Hit in der Drahtmitte unter einem Laborwinkel von
60
liegt. So läßt sich
zumindest ein großer Teil der künstlich
produzierten Baryonenspuren bei kleinen Radien aus Abbildung 3.6
erklären. Inzwischen wurde der Frontendalgorithmus dahingehend
geändert, daß Hits mit Overflows in den Daten markiert werden. Bei der
Analyse des dieser Arbeit zugrunde liegenden
Experiments wurden diese Hits durch einen Schnitt im
Energieverlust ausgeschlossen.
Der Einfluß der Tracking-Programme auf die Rapiditätsverteilungen ist in Abbildung 3.8 gezeigt. Dargestellt ist jeweils der prozentuale Anteil der vom Tracking-Programm extrahierten totalen Multiplizität (gefundene Spuren + Fehlidentifikationen). Die hier gezeigten Verzerrungen spielen vorwiegend bei Energie- und Transversalimpulsspektren eine Rolle.
Für die Untersuchung von Pionen sind hiernach lediglich das
Lokale TrackingII und das Conformal Mapping gut geeignet. Sie zeigen
beide eine weitgehend isotrope Verteilung sowohl bei negativen als auch bei
positiven Pionen. Das Lokale TrackingII produziert eine leichte Überhöhung
bei negativen Pionen im Rapiditätsbereich jenseits der
Targetrapidität.
Der größte Unterschied ist bei kleinen Transversalimpulsen unterhalb
von etwa 100MeV/c zu sehen.
Die Multiplizität beträgt für das Lokale TrackingII
lediglich noch 30%-60% der Eingabemultiplizität.
Das Conformal Mapping produziert dagegen hier eine Targetquelle.
Die Hough-Transformation liefert erst bei normierten
Transversalimpulsen oberhalb von 2 ( MeV/c) verwertbare
Ergebnisse. Ein Verhalten, daß sich auch in den experimentellen
Rapiditätsverteilungen in Abbildung 4.5 zeigt.
Die Spektren der Baryonen zeigen für alle Tracking-Programme die
künstliche Erzeugung einer Targetquelle an. Dies ist größtenteils auf die
im Zusammenhang mit den -Verteilungen geschilderte
Online-Reduktion der Driftkammerdaten zurückzuführen. Während die
Verteilung der Protonen überall weitgehend isotrop ist, sind für
Deuteronen und noch verstärkt für Tritonen Verzerrungen zu sehen.
Allerdings ist gerade für die Tritonen die Statistik sehr gering.
Der Einfluß der Tracking-Programme auf die in dieser Arbeit behandelte
azimutale Verteilung von geladenen Pionen relativ zur Reaktionsebene ist in
Abbildung 3.9 dargestellt. Die in
Abbildung 3.3 und 3.4 gezeigten
globalen Verluste sind nach der
Drehung in das Koordinatensystem der Reaktionsebene
nicht mehr isotrop verteilt. Die Verluste sind in Bereichen größerer
Spurdichte signifikant höher.
Im Rahmen der statistischen Schwankungen unterscheiden sich
die Verluste aber nicht für verschiedene Rapiditätsbereiche.
Am geringsten ist die Beeinträchtigung durch das Conformal Mapping. In
peripheren PM3-Ereignissen zeigt sich hier keine signifikante Verzerrung der
azimutalen Verteilungen. In zentralen Stößen mit einer
hohen Spurmultiplizität gibt es dagegen Verluste, die für positive Pionen
größer sind als für negative. Die anderen Tracking-Programme zeigen
schon bei peripheren Ereignissen Verluste in der Reaktionsebene,
die sich mit zunehmender Multiplizität noch verstärken. Es ergibt
sich damit schon
aus den Simulationsvergleichen die Notwendigkeit einer Korrektur der
azimutalen Pionenverteilungen für eine Untersuchung der Flußeffekte.
Diese Korrektur wird in Kapitel 4.4.2 vorgestellt.
Zusammenfassend ergibt sich für die einzelnen Tracking-Programme folgendes: