Abbildung 4.13:
Azimutale Verteilung der Wasserstoffisotope
relativ zur Reaktionsebene bei PM3 für verschiedene
Rapiditätsbereiche. Die Skalierung erfolgt anhand der Tritonen im jeweiligen
Rapiditätsbereich. Der allmähliche Übergang vom Squeeze-Out
bei Midrapidität
(-0.1< <0.1) zum Bounce-Off
bei Targetrapidität
(-1.1<
<0.9) ist gut zu
beobachten. Er vollzieht sich
für schwerere Teilchen schneller als für leichtere. Während bei den Tritonen
das Squeeze-Out Signal bei (-0.7<
<0.5)
weitgehend verschwunden
ist, zeigen die Protonen es noch sehr deutlich. Auch die
Größe der Effekte nimmt mit der Masse des Teilchens zu.
Abbildung 4.14:
Azimutale Verteilung der Wasserstoffisotope relativ zur Reaktionsebene
bei PM5. Die Skalierung
ist dieselbe wie in Abbildung 4.13, um einen direkten
Vergleich mit den azimutalen Verteilungen bei PM3 zu ermöglichen.
Wieder zeigen schwerere Teilchen stärkere
Effekte. Das Squeeze-Out Signal ist, wie für zentrale Kollisionen zu
erwarten, fast verschwunden. Daß es immer noch vorhanden ist, deutet daraufhin,
daß diese Ereignisklasse immer noch einen weiten Stoßparameterbereich
umfaßt, der auch periphere Ereignisse enthält.
Die azimutale Verteilung der Wasserstoffisotope für verschiedene Rapiditätsbereiche für PM3 und PM5 ist in Abbildung 4.13 und 4.14 gezeigt. Um die Strukturen bei Midrapidität besser sichtbar zu machen, erfolgt die Skalierung relativ zu den Tritonen im jeweiligen Rapiditätsbereich. In der Realität sind die Strukturen bei Midrapidität etwa um einen Faktor zwei kleiner als bei Targetrapidität. Diese Skalierung für PM3 wurde für PM5 übernommen, so daß die Stärke der azimutalen Asymmetrie in den einzelnen Rapiditätsbereichen direkt vergleichbar ist.
Schon die in Kapitel 4.3 beschriebene Rekonstruktion der
Reaktionsebene beruht auf
einem als ''Bounce-Off'' bezeichneten Flußeffekt von
Nukleonen [Gus84]. Die Konstituenten sind Projektil-
bzw. Targetspektatoren,
d.h. Nukleonen des Projektil- und Targetkerns, die nicht unmittelbar
an der Reaktion beteiligt waren. Sie werden durch die Kollision lediglich
in die Reaktionsebene abgelenkt. Ihre ursprüngliche Rapidität bleibt
dabei aber
weitgehend erhalten. Dies äußert sich in der Überhöhung bei 180 bei
Targetrapidität (-1.1<
<-0.9).
Zu Midrapidität hin wird
der Einfluß des Bounce-Off auf die azimutalen Verteilungen entsprechend
immer geringer. In diesem Bereich nimmt der Anteil von
Partizipanten -- Nukleonen, die an der Reaktion beteiligt waren -- immer
mehr zu. Aber auch sie zeigen einen Fluß in die
Reaktionsebene, den ''Side-Splash'' [Gus84].
Bei Annäherung an
Midrapidität (-0.1< <0.1)
ist die Ausbildung des
als Squeeze-Out bekannt gewordenen Effektes sichtbar.
Partizipanten
werden aus der Reaktionszone heraus senkrecht zur Reaktionsebene emittiert.
Dieser Effekt wurde von
[Stö82] mit einem hydrodynamischen Modell vorhergesagt und
von [Gut89b] mit dem Plastic-Ball experimentell bestätigt.
Diese Teilchen werden nicht durch Projektil- und Targetspektatoren, die
vorwiegend in die Reaktionsebene emittiert werden, beeinflußt und
bieten daher den direktesten experimentellen Zugang
zur heißen Reaktionszone. Auch hier zeigen schwerere Teilchen die
stärksten Effekte.
Im Rapiditätsbereich bei (0.1< <0.3) ist bereits eine
leichte Überhöhung bei 0
/360
gegenüber 180
zu sehen. Dies
ist der wieder einsetzende Side-Splash.
Die Parametrisierung der gezeigten azimutalen Verteilungen der Baryonen nach Gleichung 4.2 wird im nächsten Abschnitt zusammen mit den Flußeffekten der Pionen diskutiert.