next up previous contents
Next: Die zentrale Driftkammer (CDC) Up: Experimenteller Aufbau Previous: Das Zero Degree Hodoskop

Die äußere Plastikwand

 

  figure111
Abbildung:   Teilchenidentifikation in der äußeren Plastikwand: Aufgetragen ist der Energieverlust ( tex2html_wrap_inline2027 E) gegen die Geschwindigkeit (v) der Teilchen. Die ansteigenden Linien werden von Teilchen produziert, die im Szintillator gestoppt wurden. Hier ist für Wasserstoff eine Auftrennung in die einzelnen Isotope zu sehen. Da sich aber die ansteigenden Äste aller Teilchen (für Heliumisotope nur sehr schwach oben sichtbar) überlagern, ist eine eindeutige Teilchentrennung in diesem Bereich nicht durchführbar. Die abfallenden Äste stammen von Teilchen, die den Szintillator durchdrungen haben. In diesem Bereich ist eine eindeutige Ladungstrennung möglich. Die Linie zwischen den Ästen der Wasserstoff- und Heliumisotope wird von Doppeltreffern in einem Szintillator hervorgerufen. Ihre Häufigkeit beträgt etwa 5% der Häufigkeit der Wasserstoffisotope. Oben ist die Ladungsauflösung für die abfallenden Äste gezeigt. Bis Lithium lassen sich die Ladungen trennen. Aufgrund der endlichen Zeitauflösung für die Flugzeit, haben hier ca. 4% aller Teilchen eine höhere Geschwindigkeit als 30cm/ns. Diese Teilchen werden bei der Analyse nicht berücksichtigt.

Der Hauptbestandteil der Phase1 Konfiguration des 4 tex2html_wrap_inline1989 -Detektors ist die äußere Plastikwand [Gob93, Wie93], die den Winkelbereich von 7 tex2html_wrap_inline2073  bis 30 tex2html_wrap_inline2073  abdeckt. Der Überlappbereich von 0.5 tex2html_wrap_inline2073  mit dem Zero Degree Hodoskop wird für einen relativen Zeitabgleich zwischen beiden Detektoren ausgenutzt. Die äußere Plastikwand besteht aus 512Plastikszintillatorstreifen (BICRON BC 408), die in acht Sektoren mit je 64 Streifen angeordnet sind. Die Streifen selbst sind 1.8cm dick, 2.4cm hoch und zwischen 45cm und 165cm lang. Sie werden auf beiden Seiten von Photoröhren ausgelesen, die ein Zeit- und Energiesignal liefern. Aus der gemessenen Zeitdifferenz wird die Position des Treffers im Streifen rekonstruiert. Die Zeitauflösung beträgt je nach Streifenlänge zwischen 80ps und 120ps, was einer Ortsauflösung von 1.2cm - 2cm entspricht. Die Auflösung in Theta ist durch die Streifenhöhe gegeben und beträgt tex2html_wrap_inline2105 =0.36 tex2html_wrap_inline2073 . Die Energieschwelle ist geringfügig kleiner als die des Zero Degree Hodoskops. Die Ladungsidentifikation erfolgt wie im Zero Degree Hodoskop über eine Messung der Flugzeit und des Energieverlustes.

In Abbildung 2.4 ist die Teilchenidentifikation in der äußeren Plastikwand gezeigt. Die ansteigenden Äste stammen von Teilchen, die im Szintillator gestoppt wurden. Hier lassen sich scheinbar sogar die Isotope trennen. Da sich aber die ansteigenden Äste für alle Ladungen überlagern, ist eine eindeutige Identifikation nicht möglich. Die Struktur zwischen dem Wasserstoff- und Heliumast bei hohen Geschwindigkeiten ist auf Mehrfachtreffer von Wasserstoffisotopen in einem Szintillator zurückzuführen. Im Vergleich zu den Wasserstoffisotopen lag ihre Häufigkeit bei einer Projektilenergie von 1.06AGeV aber immer noch unter 5%.

Neben den Mehrfachtreffern wird bei höheren Einschußenergien der Einfluß durch Pionen immer problematischer. Sie werden aufgrund ihrer Ladung als Wasserstoffisotope misidentifiziert. Da sie eine hohe Geschwindigkeit besitzen, kontaminieren sie gerade den Bereich der hochenergetischen Protonen und können so die in Kapitel 4.3 vorgestellte Rekonstruktion der Reaktionsebene verschlechtern.


next up previous contents
Next: Die zentrale Driftkammer (CDC) Up: Experimenteller Aufbau Previous: Das Zero Degree Hodoskop

Chris Pinkenburg
Fri Aug 23 16:35:45 CST 1996