Abbildung 2.1:
Der komplett ausgebaute 4 -Detektor.
Zum Zeitpunkt des Au+Au bei 1AGeV Experimentes im Dezember 1992
befanden sich der Barrel und das
Helitron noch im Aufbau. Eingesetzt wurden bei diesem Experiment die
äußere Plastikwand (Plastic Wall), das Zero Degree Hodoskop und die CDC.
Die Parabola und die Rosace wurden
nicht
benutzt. Sie dienen als
E-Detektoren zur
Erniedrigung der Energieschwellen für
Clustermessungen bei kleinen Einschußenergien.
Der in Abbildung 2.1 schematisch gezeigte
4 -Detektor wurde für den möglichst kompletten Nachweis aller
geladenen Reaktionsprodukte aus
zentralen Kern-Kern Stößen bei Energien zwischen 100AMev und 2000AMeV
konzipiert.
Dieser Energiebereich ist zu niedrig für eine Teilchenidentifikation
mit Hilfe der
Kalorimetrie wie in der Hochenergiephysik.
Andererseits ist die Energie der Teilchen zu groß für
die klassische Methode der Niederenergiephysik,
die Identifikation durch eine
E-E Messung. Selbst wenn der
Szintillator dick genug wäre, um die Teilchen für eine
Energiemessung zu stoppen,
würden die Verluste durch Kernreaktionen im Szintillator die Messung
unbrauchbar machen. So bleibt zur Teilchenidentifikation nur die Messung
der Krümmung
der Teilchenspuren in einem Magnetfeld mit einem Tracking-Detektor.
Ist eine Auftrennung in die einzelnen Isotope nicht nötig, genügt
eine Messung des Energieverlustes und der Flugzeit zur
Identifikation der Ladung eines Teilchens.
Abbildung 2.2:
Akzeptanz des 4 -Detektors für das Zero Degree Hodoskop (ZERO),
die äußere
Plastikwand (PLAWA) und die zentrale Driftkammer (CDC) für normierte
Transversalimpulse gegen normierte Rapidität. So ist diese Darstellung
von der jeweiligen Projektilenergie unabhängig.
Die unteren Energieschwellen
sind nicht eingezeichnet.
Eine gute Massenauflösung ist zur Untersuchung von Mesonen unbedingt
erforderlich, während für Messungen der Clusterproduktion bei
niedrigen Energien eine Ladungsidentifikation genügt. Weil ein
großer Teil der Mesonen (>50%) bei den zur Mesonenproduktion
nötigen höheren
Projektilenergien
in den Laborwinkelbereich oberhalb von
30 emittiert wird, ist dort der Einsatz eines Tracking-Detektors
in einem Magnetfeld nötig. Unter kleineren Winkeln ist
eine Flugzeitwand zur Ladungstrennung zusammen mit einigen
Teleskopen zur Messung
der Isotopenzusammensetzung vorerst ausreichend. Wichtiger ist in
diesem Bereich wegen
der großen Teilchenmultiplizität bei schweren Systemen und hohen Energien
eine hohe Granularität der Flugzeitwand. Erforderlich sind hier
aber auch -- besonders bei kleinen Einschußenergien -- niedrige
Energieschwellen
zur Messung von Clustern, die vorwiegend bei kleinen Laborwinkeln emittiert
werden.
Der 4 -Detektor besteht daher aus zwei separaten Einheiten
und auch der
Aufbau selbst erfolgte in zwei Abschnitten: Phase1 umfaßt die
Vorwärtshemisphäre im
Laborwinkelbereich zwischen 1.2
und 30
. Er besteht aus der inneren
Flugzeitwand (Zero Degree Hodoskop), dem davor installierten
E-Detektor (Rosace) und der äußeren Plastikwand (Plastic Wall),
vor der zur Verringerung der Energieschwellen
zusätzliche Ionisationskammern (Parabola) aufgestellt
werden können.
Erste Experimente mit diesem
Detektorsystem fanden im Jahr 1991
bei Energien von 150AMeV bis 800AMeV statt und
beschäftigten
sich mit Clusterproduktion und
Flußphänomenen [Wie93, Sod94].
Mit diesem Aufbau war nur eine Ladungs- aber keine Massenidentifikation
möglich.
Der Ausbau der Phase2 erfolgte wiederum in zwei Stufen.
Der Hauptbestandteil ist ein
supraleitender Solenoid mit einer maximalen Feldstärke von 0.6Tesla.
In ihm befindet sich die zentrale Driftkammer (Central Driftchamber: CDC), die
den Laborwinkel zwischen 30 und ca. 140
abdeckt.
Der obere Winkelbereich
ist wegen der Kammergeometrie nicht scharf definiert. Der größte Winkel
unter dem eine Teilchenspur noch Hits auf dem äußersten Draht
produziert, beträgt 135
, für den innersten Draht liegt dieser Winkel
bei 150
. Bei etwa 140
spricht noch die Hälfte aller Drähte
an. In den Akzeptanzbereich der CDC werden bei einer
Projektilenergie von 1AGeV und einem symmetrischen System
etwa 70% der produzierten
Pionen emittiert. Die CDC ist daher schon alleine geeignet, um offene Fragen zur
Pionenproduktion zu klären.
Das erste Experiment (Au+Au bei 1AGev)
mit dieser Konfiguration (ohne die Parabola) lieferte die
Daten für diese Arbeit.
Im Aufbau befindet sich im Moment ein zylindrischer Mantel aus wassergefüllten Cherenkov-Detektoren und Plastikszintillatoren (Barrel) um die CDC. Er soll die Trennung von Kaonen, Pionen und Protonen zu höheren Impulsen hin ermöglichen. Im Streufeld des Magneten wird eine weitere Driftkammer (Helitron) installiert. Mit dem Helitron ist in Kombination mit der Plastikwand eine Massenauflösung bis zu den Heliumisotopen in der vorderen Hemisphäre möglich.
Im folgenden werden die bei diesem Experiment eingesetzten Detektorkomponenten - Zero Degree Hodoskop, Plastikwand und CDC - näher beschrieben.