Eine grundlegende Forderung, die die Analysesoftware für den
4 -Detektor erfüllen muß, ist eine
weitestgehende Unabhängigkeit von
speziellen Betriebssystemen. Aus diesem Grund wird das Programmpaket
PAW [Paw94] als Basis eingesetzt. Es ist in FORTRAN77 geschrieben
und wird auf vielen Plattformen unterstützt. Durch die Einbindung von
ZEBRA [Zeb93] in PAW ist eine der
Programmiersprache FORTRAN fremde quasidynamische
Verwaltung des Speicherplatzes möglich. So entspricht die Struktur der
Analysesoftware eher den physikalischen Gegebenheiten variabler
Ereignisgrößen und damit variablem Speicherplatzbedarf
und unterschiedlicher Speicherplatzaufteilung. Die im folgenden
vorgestellten ''Bänke'' sind solche Zebrastrukturen, die für jedes Ereignis
neu aufgebaut werden und in denen die experimentellen Daten
gespeichert und verarbeitet werden.
In Abbildung 3.1 ist der schematische Ablauf der Datenanalyse
für den 4 -Detektor gezeigt. Links befindet sich der für
die Auswertung der
Phase1-Detektoren entwickelte Zweig [Wie93].
Die Rohdaten werden
in Form von ADC/TDC-Kanalinhalten für
jeden Detektor in die MAP-Bänke
kopiert. Diese Kanalinhalte werden kalibriert und die berechneten
Energien/Zeiten in den CAL-Bänken gespeichert. Es folgt die Walk- und
Sättigungskorrektur und mit Hilfe der Detektorgeometrie werden die
Hitkoordinaten errechnet (Hit-Bank). Dann werden die Treffer in überlappenden
Detektoren (Parabola
äußere Plastikwand,
Rosace
Zero Degree Hodoskop) einander zugeordnet
(TRK-Bank). Diese Daten werden in komprimierter Form für alle
Detektoren in die EVENT-Bank kopiert, die nur noch die Geschwindigkeiten
und Ladungen der Teilchen enthält.
An der EVENT-Bank setzt später die eigentliche
physikalische Analyse an.
Das Datenvolumen der CDC macht es unmöglich, dieses Schema genauso für die Analyse der CDC-Daten zu übernehmen. Daher wird die Kalibration gleich beim Kopieren der Rohdaten vorgenommen und sofort Zeit und Energieverlust der Hits in eine Bank geschrieben (CHIT-Bank). Mit Hilfe der Kalibrationsparameter Lorentzwinkel und Driftgeschwindigkeit wird die Position des Hits in der Kammer rekonstruiert (CPOS-Bank). Es folgt die im nächsten Abschnitt genauer vorgestellte Spurerkennung. Die Parameter der gefundenen Spuren werden in die CTRK-Bank geschrieben. Falls mehrere Trackingprogramme hintereinander ablaufen sollen, wird die Restpunktmenge (Hits, die keiner Spur zugeordnet werden konnten) wieder in einer CHIT-Struktur (CHI1-Bank, nicht gezeigt) abgelegt. Aus dieser werden wieder die Hitpositionen in der Kammer berechnet und eine weitere CPOS1-Bank angelegt, mit der das nächste Tracking-Programm arbeitet. Nach der Spurerkennung folgt die Teilchenidentifikation, die Extraktion der Viererimpulse und die Einbindung in die EVENT-Bank von Phase1. Wie durch die gestrichelten Pfeile angedeutet, ist diese Software noch nicht vollständig implementiert worden.